Gerätehäuser

Unser neuer Standort

Ostendstraße 6, 97503 Gädheim

Gut 4 Jahre nach der Zusammenlegung zur Feuerwehr Gädheim-Ottendorf, 3 1/2 Jahre nach Beginn der Planungen und 1 3/4 Jahre nach Baubeginn konnten wir am Samstag, den 15. Januar 2022, endlich offiziell in unser neues Gerätehaus ziehen!

Der Kombinationsbau aus Feuerwehrhaus und Bauhof befindet sich am östlichen Ortseingang von Gädheim und ist so auch einfach von Ottendorf aus erreichbar. Die Ausstattung ist auf dem modernsten Stand und bietet neben drei Fahrzeugstellplätzen, einer Schlauchpflegeanlage, getrennten Umkleiden, Werkstätten und Lagerräumen auch einen großen Sozialtrakt mit Schulungsraum, Küche, Dachterrasse, Aufenthaltsraum und einen extra Raum für Kinder- und Jugendfeuerwehr.

Ausstattung

Der Bau verfügt insgesamt über drei Stockwerke:

Im Talgeschoss findet sich der feuerwehrtechnische Teil bestehend aus der Fahrzeughalle mit drei großen Stellplätzen und Ausfahrt in Richtung Hauptstraße, den Umkleiden mit WCs und Duschen, einer Kleiderkammer, zwei Werkstätten, Lagerräumen, Schlauchpflege und Kommandantenbüro. Neben dem Gebäude befinden sich außerdem ausreichend Parkplätze und ein Vorplatz als Übungsfläche.

Im Zwischengeschoss liegt der große Schulungsraum, ein Aufenthaltsraum mit Küche sowie ein Jugendraum und eine Dachterrasse. Hinzu kommen WC-Anlagen mit Behindertentoilette, Wickeltisch und einem separaten, barrierefreien Eingang.

Das Erdgeschoss beinhaltet den Bauhof mit Garagen, Werkstätten, Umkleiden sowie Lager- und Büroflächen. Auf dem Hof des Bauhofs, der von der Ostendstraße aus erreichbar ist, befindet sich zudem ein Waschplatz mit Hochdruckreiniger, der auch von der Feuerwehr genutzt werden kann.

Das Gebäude ist auf dem neuesten Stand der Technik und verfügt über eine voll vernetzte Hausautomation, mit der Temperaturen, Licht und Jalousien gesteuert werden können. Auch die Zutrittskontrolle erfolgt elektronisch, so dass nur berechtigte Personen in die jeweiligen Bereiche kommen.

Als Heizung kommt eine emissionsarme Gasheizung zum Einsatz, die zusammen mit einer 29,7 kWp Photovoltaikanlage und der Nutzung von Regenwasser für Toiletten und Schlauchwaschanlage für einen geringen ökologischen Fußabdruck sorgt. Außerdem sind alle freien Dachflächen begrünt.

Feuerwehrtechnisch verfügt der Neubau über einen gesonderten Alarmeingang zu den Umkleiden. Einsatzinformationen bekommen die Feuerwehrleute dort per Alarm-Monitor oder klassisch per Alarmfax in der Fahrzeughalle. Eine Abgasabsauganlage, die direkt mit den Auspuffendrohren der Fahrzeuge verbunden wird, sorgt für saubere Luft in der Halle. Im Kommandantenbüro gibt es außerdem ein fest verbautes Digitalfunkgerät (FRT), eine Lautsprecheranlage für Durchsagen im Gebäude und PCs für organsiatorische Arbeiten u.a. mit der digitalen Ausrüstungsverwaltung "fireplan". So kann das Büro auch gut als Einsatzzentrale bei möglichen Großschadenslagen wie Sturm, Hochwasser etc. eingesetzt werden.

Damit das neue Feuerwehrhaus auch im Falle eines längeren Stromausfalls einsatzbereit ist, verfügt es außerdem über eine Einspeisemöglichkeit für die Notstromversorgung. Mit Hilfe unseres mobilen 30kVA-Dieselgenerators werden so im Notfall neben den feuerwehrtechnischen Anlagen auch die Heizung, Beleuchtung, Küche, Aufenthaltsräume und Sanitäranlagen weiterhin zur Verfügung stehen. Somit kann das Gebäude auch während einer größeren Krisensituation als Anlaufstelle für Bürger genutzt werden und die Feuerwehr bleibt weiterhin einsatzbereit.

Für Übungszwecke befinden sich auf dem Vorplatz neben Ober- und Unterflurhydranten auch ein A-Ansaugstutzen an der Zisterne sowie ein Anleiterplatz am Dach der Fahrzeughalle. Im Winter kann letztere außerdem als Übungshalle genutzt werden, was praktische Übungen auch bei schlechtem Wetter ermöglicht.

Für die regelmäßige Prüfung und Reinigung unserer Schläuche und Armaturen verfügt das Gerätehaus auch über eine automatische Schlauchpflegeanlage SPZ-K von Bockermann sowie Geräte zur Reparatur von defekten Schläuchen.

Die Geschichte zum Neubau

Da die alten Gerätehäuser nicht mehr den Bedürfnissen einer modernen Feuerwehr entsprachen und teilweise sanierungsbedürftig sind, wurde mit der Zusammenlegung zur Feuerwehr Gädheim-Ottendorf auch der Bau eines neuen Feuerwehrhauses in Aussicht gestellt, das in Kombination mit Räumlichkeiten für den Bauhof errichtet werden sollte.

Die Planung für das neue Kombi-Gebäude begannen bereits im Sommer 2018. Vom zunächst siebenköpfigen Planungsteam - bestehend aus Bürgermeister Peter Kraus, Kommandant und Bauhofleiter Alexander Brehm, 2. Kommandant Stefan Kuhn, Sebastian Barthelmes, Georg Gräf, Gerätewart Lukas Müller und Jugendwart David Englert - wurden moderne Gerätehäuser besichtigt, Messen besucht und unzählige Konzepte ausgearbeitet. Bei einem „Architekten-Casting“ im November 2018 überzeugte das Ingenieurbüro Kitzinger aus Wülflingen das Planungsteam und den Bauausschuss des Gemeinderats. In den sehr produktiven und kurzweiligen Treffen mit Herrn Kitzinger konnte bald eine Gebäudekonstruktion gefunden werden, die sich nicht nur außergewöhnlich und ansprechend darstellt, sondern auch äußerst funktional ist und allen unseren Anforderungen entspricht.

Nachdem die Pläne dieses „Mammutprojekts“ im August 2019 in der Gemeinderatssitzung vorgestellt wurden, konnten die Finanzierungsfragen in der Oktobersitzung geklärt werden und der Rat war einstimmig für die Umsetzung. Nachdem der Förderantrag bei der Regierung von Unterfranken genehmigt wurde, konnte mit den Ausschreibungen begonnen werden.

Am 7. April 2020 war es dann so weit: die ersten Bagger rückten an und begannen mit den massiven Erdarbeiten am Hanggrundstück unterhalb der Grundschule. Nach dem Gießen der Bodenplatte folgte dann im Herbst 2020 die Fertigstellung des Rohbaus und noch vor dem Winter konnten die Fenster eingebaut werden. Im Laufe des Jahres 2021 wurden dann die übrigen Gewerke wie Heizung, Sanitär, Lüftung, Elektrik, Verputzer- und Malerarbeiten sowie die Außenanlagen fertig gestellt.

Parallel dazu erledigten wir soweit möglich einige Sachen in Eigenleistung, darunter das Verlegen der Rohre für die gebäudeweite Druckluftversorgung, Pflasterarbeiten und den kompletten Aufbau für die Dachbegrünung. Größte Eigenleistung war aber das Aufbauen der Möbel und unserer Spinde, die von einer örtlichen Schreinerei extra für uns als Bausatz gefertigt wurden.

Direkt vor dem Einzug wurde von uns um den Jahreswechsel 2021/22 herum dann noch die EDV in Betrieb genommen, die meisten nicht-einsatzwichtigen Ausrüstungsgegenstände von den alten Gerätehäusern in den Neubau geschafft und diverse Reinigungsarbeiten durchgeführt.

Am Samstag, den 15. Januar wurden schließlich auch die Fahrzeuge in die neue Halle gestellt und die Kameradinnen und Kameraden konnten ihre alten Spinde räumen und mit ihren Schutzanzügen in den Neubau umziehen.